Personalisierte Ernährung (PE) erfährt gerade eine besondere öffentliche Wahrnehmung und ist wissenschaftlich hochaktuell, obwohl sie seit über 20 Jahren in diversen Ausprägungen kommerziell angeboten wird. Eine verbindliche Definition der PE steht bisher noch aus, somit bleibt viel Spielraum zur Interpretation. Neuerdings findet sich auch der häufig synonym verwendete Begriff Präzisionsernährung. Dieser fordert ein noch höheres Anspruchsniveau bezüglich der molekularen Beschreibung der Einzigartigkeit einer Person ein. Wurden bislang vor allem Befunde aus Genotypisierungen einbezogen, so sind es neuerdings auch Mikrobiom-Analysen die zur Individualisierung genutzt werden.
Aus den wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit solcher Ansätze geht zwar hervor, dass mit der Hinwendung zum Ratsuchenden durchaus ein moderater Effekt durch die verstärkte Motivation entstehen kann. Was immer aber als weitere Bezugsquelle zur Individualisierung dient, beispielsweise Genetik, Mikrobiomdaten oder Blutanalysen, hat meist keine statistisch sicherbaren Verbesserungen des Ernährungsverhaltens bzw. Lebensstils ergeben.
In diesem Sinne muss ein recht ernüchternder Sachstand konstatiert und kritisch hinterfragt werden, ob Konzepte der PE den Erwartungen gerecht werden. Es stellt sich daher die Frage, wie PE neu gedacht und implementiert werden kann, vor allem wenn es auch ein wirksames Instrument zur besseren Prävention chronischer Krankheiten in der Bevölkerung (Public Health) werden soll. Weiterhin wird es wichtig sein, bei der Ernährungsberatung auf individuelle Vorlieben, Bedürfnisse und Fähigkeiten der Menschen einzugehen und die Kostform an deren Energie- und Nährstoffbedarf entsprechend anzupassen. Auch der Trend zu individualisierter Ernährung ist ungebrochen – denn es gibt immer mehr Werte die jenseits von Gesundheit die Kaufentscheidung beeinflussen.
Ziel des Symposiums und der Arbeitsgruppe Personalisierte Ernährung der DGE ist es, den Sachstand und die Entwicklungsperspektiven von PE mit nationalen und internationalen Experten*innen zu erörtern sowie ein neues Konzept zur PE vorzulegen und den Diskurs dazu voranzutreiben.
Programmflyer zum Herunterladen (pdf 1,6 MB)
Uhrzeit | Programmpunkt |
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Ab 08:30 |
Einwählen und Ankommen |
09:00 |
Begrüßung der Teilnehmenden Grußworte |
09:20 |
Verleihung der DGE-Journalisten-Preise 2022 |
09:50 |
Kaffeepause |
10:00 |
Einführung und Rahmensetzung: Personalisierte Ernährung |
Themenblock 1 – Genotyp, Phänotyp und mehr |
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10:20 |
Personalized Nutrition and Public Health |
10:50 |
Timely dietary assessment |
11:20 |
Diskussion |
11:30 |
Kaffeepause |
11:45 |
The PREDICT programme:New approaches towards personalization |
12:15 |
Predicting metabolic responses to dietary intervention |
12:45 |
Diskussion |
13:00 |
Mittagspause |
Themenblock 2 – Personalisierte Ernährung - Quo vadis? |
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14:00 |
Lessons learned |
14:30 |
Das PE-Modell der DGE: Vom Ziel zum Weg |
15:00 |
Das PE-Modell der DGE: Vom Individuum zu Public Health |
15:30 |
Kaffeepause |
Diskussionsrunde Personalisierte Ernährung |
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15:45 |
Moderation: Prof. Dr. Hannelore Daniel, München Teilnehmende: |
16:30 |
Ende der Veranstaltung |